STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung:
Aktualisierung vom 17. Dezember 2021
Empfehlung für Kinder im Alter von 5 – 11 Jahren
Nach sorgfältiger Analyse der verfügbaren Daten – auch aus der aktuellen sogenannten 4. Infektionswelle – besteht derzeit für Kinder ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe nur ein geringes Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung, Hospitalisierung und Intensivbehandlung. So sind in Deutschland während der gesamten bisherigen Pandemie bei gesunden Kindern im Alter von 5 – 11 Jahren keine COVID-19-bedingten Todesfälle aufgetreten.
Auch wenn in den Zulassungsstudien keine schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet wurden, besteht hinsichtlich der Sicherheit des Impfstoffs in dieser Altersgruppe noch keine ausreichende Datenlage zu seltenen oder gar sehr seltenen unerwünschten Wirkungen. Dies liegt daran, dass aufgrund der Gruppengröße des Impfarms der Zulassungsstudie verlässliche Aussagen zu Nebenwirkungen, die seltener als 1 in 100 bis 200 auftreten, nicht möglich sind. Des Weiteren ist die Nachbeobachtungszeit in den Ländern, die bereits 5 – 11-Jährige mit mRNA-Impfstoffen gegen COVID-19 impfen, noch vergleichsweise kurz ist.
Modellierungsanalysen deuten darauf hin, dass die COVID-19-Impfung von 5 – 11-jährigen Kindern (5,2 Mio.; etwa 6 % der Bevölkerung in Deutschland) auf die Infektionsübertragung in der Gesellschaft sowie den weiteren Verlauf der Pandemie in Deutschland und insbesondere die gegenwärtige Infektionswelle einen geringen Effekt hat und dieser vielmehr entscheidend von der Impfquote der Erwachsenen abhängt.
Daher spricht die STIKO für 5 – 11-jährige Kinder ohne Vorerkrankungen derzeit keine generelle Impfempfehlung aus. Sie empfiehlt jedoch Kindern dieser Altersgruppe mit verschiedenen Vorerkrankungen (s. Tab. 3 in Veröffentlichung) aufgrund des erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung eine Grundimmunisierung mit 2 Impfstoffdosen des mRNA-Impfstoffs Comirnaty (BioNTech/Pfizer) in altersgemäß zugelassener Formulierung (10 μg) im Abstand von 3 – 6 Wochen.
Zusätzlich wird die Impfung 5 – 11-jährigen Kindern empfohlen, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht besteht, dass die Impfung nicht zu einem ausreichenden Schutz führt (z. B. Menschen unter immunsuppressiver Therapie).
5 – 11-jährige Kinder mit einer der oben genannten Vorerkrankungen, die bereits eine labordiagnostisch gesicherte SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, sollen eine Impfstoffdosis im Abstand von etwa 6 Monaten zur SARS-CoV-2-Infektion erhalten.
Bei Kindern mit Immundefizienz, die eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, muss im Einzelfall entschieden werden, ob 1 Impfstoffdosis zur Grundimmunisierung ausreicht oder eine vollständige Impfserie verabreicht werden sollte. Dies hängt maßgeblich von Art und Ausprägung der Immundefizienz ab.
Impfungen, die trotz bestehender Immunität verabreicht werden, sind gut verträglich und unschädlich. Es ist grundsätzlich nicht erforderlich vor Verabreichung einer COVID-19-Impfung das Vorliegen einer (unerkannt) durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion labordiagnostisch auszuschließen. Der serologische Nachweis kann jedoch im Einzelfall hilfreich sein, um über eine Impfindikation zu entscheiden.
Kinder ohne Vorerkrankungen, die bereits eine labordiagnostisch gesicherte SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, sollen vorerst nicht geimpft werden.
Bei individuellem Wunsch von Kindern und Eltern bzw. Sorgeberechtigten kann die COVID-19-Impfung auch bei 5 – 11-jährigen Kindern ohne Vorerkrankungen nach ärztlicher Aufklärung erfolgen.
Empfehlung für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 – 17 Jahren
Die STIKO empfiehlt für alle 12 – 17-Jährigen die COVID-19-Impfung mit 2 Dosen des mRNA-Impfstoffs Comirnaty (30 μg) im Abstand von 3 – 6 Wochen (s. Tab. 1). Für die Impfung soll nur Comirnaty eingesetzt werden, da in dieser Altersgruppe das Risiko des Auftretens einer Myo-/Perikarditis nach Impfung mit Spikevax höher ist als nach Comirnaty. Die Impfung erfordert eine ärztliche Aufklärung unter Berücksichtigung des Nutzens und des Risikos, die auch für die betroffenen Kinder und Jugendlichen verständlich sein muss.
Kinder und Jugendliche, die aufgrund einer Vorerkrankung ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf (s. Tab. 3) haben, sollen bevorzugt berücksichtigt werden. Gleiches gilt für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen anzunehmen ist, dass auch nach Impfung kein ausreichender Schutz besteht (z. B. Menschen unter immunsuppressiver Therapie).
Für Jugendliche, die tätigkeits- bzw. arbeitsbedingt entweder ein erhöhtes Expositionsrisiko aufweisen oder engen Kontakt zu vulnerablen Personengruppen haben, besteht eine berufliche Impfindikation (s. Tab. 3, Abschnitt G).
Um Viruseinträge in Gemeinschaftseinrichtungen (Schulen und andere Einrichtungen für Kinder und Jugendliche) zu minimieren und den Betrieb dieser Einrichtungen so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, sollten Eltern, LehrerInnen, ErzieherInnen sowie andere Betreuungspersonen von Kindern und Jugendlichen das Impfangebot dringend wahrnehmen.
Epidemiologisches Bulletin 1/2022
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/01_22.pdf?__blob=publicationFile
Impfung bei Kindern und Jugendlichen - FAQ
Wie wirksam ist die COVID-19-Impfung für Kinder und Jugendliche?
(Stand: 17.12.2021)
In klinischen Studien zur Zulassung zeigte eine vollständige Impfung mit Comirnaty (BioNTech/ Pfizer) bei 12- bis 15-Jährigen eine Wirksamkeit gegenüber einer COVID-19-Erkrankung von bis zu 100 %. Es ist davon auszugehen, dass die Wirksamkeit in Bezug auf eine schwere COVID-19-Erkrankung ähnlich hoch ist.
Der bei Kindern von 5 bis 11-Jahren eingesetzte Impfstoff Comirnaty für Kinder (BioNTech/ Pfizer) hat in dieser Altersgruppe mit etwa 90% eine sehr hohe Wirksamkeit zur Verhinderung symptomatischer COVID-19-Erkrankungen.
Es ist derzeit noch unklar, ob die Impfstoffe das Risiko von PIMS-TS oder Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen reduzieren können.
Wie lange der Impfschutz anhält, ist derzeit auch noch nicht bekannt. Der Schutz setzt auch nicht sofort ein und einige geimpfte Personen bleiben ungeschützt.
Quelle
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Impfung_Kinder_Jugendliche.html
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html
Liebe Eltern, liebe Patienten,
Uns ist es neben der üblichen Patientenversorgung nur in beschränktem Maß möglich Impftermine anzubieten.
Falls Sie eine Impfung durch uns wünschen, können Sie uns gerne telefonisch oder persönlich ansprechen. Bitte teilen Sie uns mit, ob Ihr Kind bereits an Corona erkrankt war oder eine Impfung erhalten hat.
Wir halten uns bezüglich der Impfungen an die STIKO Empfehlung
Aufklärungsmerkblatt mRNA-Impfstoff zur Kenntnisnahme:
Wenn Sie von uns eine Terminzusage bekommen haben, bitten wir Sie dringend auch um verbindliche Einhaltung und pünktliches Erscheinen.
Bringen Sie zum Termin bitte folgende Unterlagen mit:
Stand 14.01.2022